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Balkendiagramm für mehrere Variablen mit gleicher Antwortmöglichkeit

Bianca Brünig • 14. April 2022

Wie kann ich mehrere Variablen mit gleicher Antwortmöglichkeit grafisch darstellen?

Vielleicht standest du auch schon vor der Herausforderung, wie du mehrere Variablen in einer Grafik veranschaulichen kannst, die alle das gleiche Antwortschema aufweisen. Häufig haben wir mehrere Fragen, welche mit einer Likert-Skala von 1 (stimme überhaupt nicht zu) bis 5 (stimme voll und ganz zu) beantwortet wurden. Diese möchtest du in einer Grafik darstellen, ohne für jedes Item einzeln eine grafische Darstellung zu wählen. Dies ist über das Grafikmenü schwierig. Deshalb möchte ich dir hier einen alternativen Weg vorstellen.

Schritt 1:
Wichtig für die Erstellung eines solchen Diagramms ist es, dass die Variablen, die du darstellen möchtest, alle die gleichen Antwortmöglichkeiten haben. Du gehst im SPSS Menü auf Analysieren -> Tabellen -> Benutzerdefinierte Tabellen




Schritt 2:

Es erscheint ein kleines Dialogfeld, hier klickst du auf OK.


Schritt 3:

Danach öffnet sich das eigentliche Fenster. Hier wählst du im linken Menü alle Variablen aus, die du darstellen möchtest. Entweder wählst du jede einzeln aus oder markierst alle gleichzeitig und ziehst sie im Bearbeitungsfenster auf die „Zeilen“.




Schritt 4:

Du kannst jetzt noch einige Einstellungen anpassen. Links unten kannst du unter „Auswertungsstatistik“ einstellen, ob du absolute Werte oder Prozentwerte angezeigt bekommen möchtest.


Ich habe Zeilenprozent -> Anzahl als Zeilen (%) ausgewählt. Die Auswahl Anzahl habe ich entfernt. Wenn du deine Wahl getroffen hast, klickst du auf „Der Auswahl zuweisen“.





Schritt 5:

Mittig unten bei der Auswertungsstatistik kannst du noch das Kästchen „Ausblenden“ aktivieren, das macht die Tabelle übersichtlicher.  Zudem kannst du rechts unten die Kategorieposition auf „Zeilenbeschriftungen in Spalten“ setzen.



Schritt 6:

Danach klickst du auf OK und bekommst im Ausgabefenster eine Tabelle präsentiert.



Schritt 7:

Mit einem Doppelklick auf die Tabelle kannst du diese bearbeiten. Zudem erscheint oben im Menüfenster zusätzlich die Option „Pivot“. Hier wählst du Pivot -> Zeilen und Spalten transponieren.



Schritt 8:

Die Zeilen und Spalten sind nun getauscht. Wir bleiben im Bearbeitungsmodus der Tabelle und markieren alle Zahlenwerte in den Zellen. Mit einem Rechtsklick können wir weitere Bearbeitungsfunktionen aktivieren.



Schritt 9:

Hier wählst du „Diagramm erstellen“ und wählst das Balkendiagramm aus. Im Ausgabefenster erscheint nun das Balkendiagramm. Durch einen Doppelklick auf das Diagramm öffnet sich das Bearbeitungsfenster für Grafiken.




Schritt 10:

Im Grunde hast du hier schon ein schönes Diagramm zur Darstellung deiner Antworten.  Wenn du statt dieser Darstellung lieber ein gestapeltes Balkendiagramm haben möchtest, dann mache einen Doppelklick auf einen der Balken. Es öffnet sich ein neues Bearbeitungsfenster. Hier gehst du auf „Variablen“ und wählst bei „Statistik“ den „Stapel“ aus.



Schritt 11:

Zuletzt klickst du auf „Anwenden“ und schließt alle Bearbeitungsfenster. Dein Diagramm im Ausgabefenster ist nun zu einem Stapeldiagramm geworden.

Möchtest du die Farben oder Beschriftung noch anpassen, kannst du dies im Bearbeitungsfenster für Grafiken tun (= Doppelklick auf die Grafik im Ausgabefenster).



von Bianca Brünig 19. Juni 2023
Wer kennt sie nicht, die wenig anschaulichen Tabellen von SPSS..... Die meisten Universitäten erlauben nicht, dass du Tabellen 1 zu 1 aus SPSS übernimmst. Vielmehr fordern viele Institutionen, dass du dich am APA Standard für Tabellenformatierung orientierst. Da dies viele Studierende bereits vor die erste Herausforderung stellt, möchte ic h dir heute im Rahmen eines kleinen Video-Tutorials zeigen, wie du deine Tabellen mit SPSS und Excel verschönern kannst.
von Bianca Brünig 31. März 2022
Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass SPSS bei einigen komplexeren Analysen leicht an seine Grenzen kommt. Wenn du trotzdem gern mit dem Programm arbeitest und nicht zu beispielsweise R oder Stata wechseln möchtest, dann könnten Erweiterungen oder Makros eine Option sein. Eines der bekanntesten SPSS Makros ist PROCESS von Hayes. Mit diesem Makro kannst du Mediations- und Moderationsmodelle testen. Dabei bietet PROCESS den Vorteil, dass du nicht mehrere Gleichungen schätzen musst, sondern alles in einem Modell berechnen kannst. Über externe R oder Python Codes lässt sich die Funktionalität von SPSS zusätzlich erweitern. Auch wenn der Rahmen hier nicht ausreicht, um alle möglichen Funktionen vorzustellen, möchte ich dir an dieser Stelle zumindest eine kleine Übersicht bieten, welche Funktionen sich in Form von Erweiterungsbundles in das SPSS Klickmenü integrieren lassen. Integrieren lassen sich diese erweiterten Funktionen ab SPSS Version 24 über Erweiterungen -> Erweiterungshub. Hier wird dir eine Liste mit allen verfügbaren Funktionen angezeigt, eine kurze Beschreibung sowie, ob dein System die Voraussetzungen zur Installation erfüllt. Im folgenden Bild kannst du beispielsweise sehen, dass die Voraussetzungen zur Installation der KRR Erweiterung nicht gegeben sind, PLS aber problemlos integriert werden könnte.
von Bianca Brünig 13. März 2022
Bevor ihr in eurer Arbeit die Auswertung schreibt, solltet ihr euer methodisches Vorgehen im Rahmen eines Methodenkapitels vorstellen. Häufig gibt es hier Unsicherheiten, wie dieses aufgebaut werden kann und welche Inhalte in dieses Kapitel gehören. An dieser Stelle möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen. Generell sei aber angemerkt, dass es von Uni zu Uni und von Betreuer/in zu Betreuer/in durchaus unterschiedliche Vorstellungen gibt. Insofern wäre meine erste Empfehlung, an eurer Uni nach Vorlagen zu suchen oder euren Betreuer/in anzusprechen. Solltet ihr keine Hilfestellung erhalten, empfehle ich wie folgt vorzugehen. 1. Beschreibung der Datenerhebung Der erste Schritt sollte darin bestehen, aufzuzeigen, wie ihr eure Daten sammelt bzw. gesammelt habt. Dieses Unterkapitel kann von einer Diskussion (1) des quantitativen versus qualitativen Ansatzes reichen über (2) eine Diskussion über die genaue Erhebungsmethodik (online versus persönlich versus telefonisch…) bis hin zum (3) genauen Vorgehen. Während ihr für Punkt 1 und 2 auf Literatur und Referenzen zurückgreifen könnt, stellt das genaue Vorgehen meist eine individuelle Beschreibung dar. Bei dieser könnt ihr folgende Gesichtspunkte beschreiben: - Welches ist die Grundgesamtheit? - Wie habt ihr Kontakt zu den Teilnehmer/innen aufgenommen? - In welchem Zeitraum wurde die Studie durchgeführt? - Gab es einen Pretest? - Ggf. wie viele Personen wurden kontaktiert? - Wie war der Fragebogen aufgebaut? - Gab es ein Anschreiben oder weitere Informationen? - Bei Experimenten: Wie war der Versuchsaufbau? - Wie lange haben die Teilnehmer/innen im Durchschnitt für die Bearbeitung benötigt? Je nachdem, wie lang eure Arbeit wird, könnt ihr diese Themenbereiche ausführlicher oder kürzer diskutieren. Auch bietet es sich bei längeren Arbeiten an, die Datenerhebung in mehrere Unterkapitel zu unterteilen. 2. Stichprobe Nachdem ihr beschrieben habt, wie ihr zu den Daten gekommen seid, solltet ihr eure Stichprobe genauer vorstellen. Die Stichprobe bilden die Personen, die tatsächlich an eurer Umfrage teilgenommen haben. Es sind also nicht diejenigen gemeint, die ihr kontaktiert habt, denn von denen haben wahrscheinlich nicht alle tatsächlich euren Fragebogen bearbeitet. Die Stichprobe könnt ihr beschreiben, indem ihr zuerst darauf eingeht, wie viele Personen die Umfrage (1) bearbeitet haben, (2) wie viele von diesen die Umfrage auch abgeschlossen haben und (3) wie viele die Umfrage vollständig ausgefüllt haben. Bei manchen Umfragetools werden diese Selektionskriterien direkt angewendet, so dass ihr einen Datensatz herunterladet, in welchem nur vollständig ausgefüllte Fälle enthalten sind. Bei anderen müsst ihr selbst diese Selektion durchführen. Danach könnt ihr näher darauf eingehen, wie eure Stichprobe zusammengesetzt ist. Hierfür eignen sich in der Regel sozio-demografische Angaben wie Alter und Geschlecht. Je nach Themenbereich können aber auch weitere Kennwerte zur Beschreibung herangezogen werden. Diese Beschreibung ermöglicht es dem Leser einzuordnen, inwiefern eine ausgeglichene oder repräsentative Stichprobe vorliegt. An dieser Stelle können auch erste Grafiken oder Tabellen in die Beschreibung einfließen. 3. Operationalisierung Die Operationalisierung beschreibt den Prozess, wie ihr von den Konzepten eurer Hypothese(n) zu konkreten Variablen für die Auswertung gelangt. Bei manchen Variablen, wie z.B. dem Geschlecht oder dem Alter kann dies unkompliziert sein, da ihr die Daten direkt so erhoben habt, wie ihr sie für die Auswertung benötigt. Hier solltet ihr dann nur die Fragestellung und Antwortoptionen erwähnen. Häufig ist es aber ein aufwändigerer Prozess, bei welchem Umkodierungen durchgeführt werden oder Variablen zusammengefügt werden. Dies solltet ihr in diesem Unterkapitel beschreiben. Dafür könnt ihr auf (1) Umkodierungen, (2) das Zusammenfügen oder (3) Berechnen von neuen Variablen eingehen. Typischerweise wird hier für Skalen beispielsweise die Reliabilitäts- und Validitätsprüfung vorgestellt sowie der Wertebereich der neu entstandenen Skala vorgestellt. Persönlich schließe ich die Operationalisierung gern mit einer Tabelle ab, welche die Wertebereiche der benötigten Variablen inkl. Häufigkeiten oder Mittelwerten mit Standardabweichungen darstellt. Dies ist auch in vielen Publikationen eine gängige Praxis. 4. Auswertungsmethodik In diesem Unterkapitel könnt ihr nun vorstellen, wie ihr zur Auswertung eurer Daten vorgehen werdet (und warum). Es können also sowohl deskriptive als auch inferenzstatistische Methoden vorgestellt werden. Dabei solltet ihr nur auf Methoden eingehen, die ihr auch tatsächlich anwendet. Diese können mit zentralen Kennwerten und Schwellenwerten beschrieben werden. Ab welchem Wert liegt beispielsweise ein schwacher oder starker Zusammenhang vor? Welche Maßzahl kann zur Bewertung des Zusammenhangs herangezogen werden? In einem Satz solltet ihr zudem erwähnen, welches Signifikanzniveau ihr ansetzt und mit welchem Programm ihr die Analysen durchführt.
von Bianca Brünig 1. März 2022
In meinen Beratungen erlebe ich häufig, dass der Unterschied zwischen Mediations- und Moderationsanalysen nicht immer eindeutig ist. Beides sind Sonderformen der multiplen Regressionsanalyse, welche neben der unabhängigen und abhängigen Variable noch eine dritte Variable in das Modell integrieren. Aber starten wir von vorn. Regressionsanalysen untersuchen, inwiefern eine unabhängige Variable (UV, auch Prädiktor genannt) eine abhängige Variable (AV, auch Kriterium genannt) beeinflusst. Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Wir vermuten, dass die Zeit, welche Personen täglich vor dem Fernseher verbringen vom Alter abhängt. Die tägliche Fernsehdauer ist somit die abhängige Variable, welche wir mit Hilfe des Alters erklären wollen. Schematisch lässt sich das Ganze so darstellen:
von Bianca Brünig 25. Februar 2022
Bei der Regressionsanalyse ist unser Ziel eine Gerade zu schätzen, welche den Zusammenhang zweier Variablen (bei einer multiplen Regression auch den Zusammenhang mehrerer Variablen) möglichst gut erfassen kann. Nehmen wir mal an, wir haben aus der Theorie folgende Hypothese ableiten können: Je älter man ist, desto mehr Stress erlebt man. Die unabhängige Variable stellt hier das Alter dar, die abhängige Variable ist der erlebte Stress. Beide Variablen sind metrisch skaliert. Die Beziehung der beiden Variablen lässt sich grafisch gut anhand einer Punktewolke darstellen:
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